Nach den vergangenen turbulenten Wochen stellt sich die Frage: Können die europäischen Aktienmärkte zum Ende des Jahres Boden gut machen? Axel Botte, Marktanalyst bei Ostrum Asset Management, ist skeptisch. "Dafür fehlt es aktuell an Unterstützung durch ausländische Investoren", sagt er. Der weitere Verlauf an den europäischen Märkten hängt vor allem davon ab, wie sich Italiens Regierung weiter verhält und wie die nächsten Schritte bei den Brexit-Verhandlungen aussehen.

Insbesondere amerikanische Anleger trauen sich aktuell nicht, in größerem Umfang in Europa zu investieren. Nach wie vor zeigt sich die US-amerikanische Wirtschaft – im Gegensatz zu ihrem europäischen Pendant – stark. "In den Ländern der Währungsunion ist die Konjunktur fast überall erlahmt. In Deutschland blieb das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal sogar aus", sagt Botte.

Vorsicht der Anleger bremst die Märkte
Investoren agieren in Europa eher vorsichtig. Das zeigt sich etwa daran, dass sie defensive Titel zyklischen Werten vorziehen. "Die Outperformance von Versorgern ist ein klares Zeichen für die Skepsis der Investoren", so Botte. Auf der anderen Seite spricht die relativ niedrige Volatilität dafür, dass der Pessimismus noch nicht überhandgenommen hat. Eine Jahresendrally ist und bleibt aber unwahrscheinlich, prognostiziert der Analyst. (fp)