Österreich will dieses Jahr wie bereits angekündigt grüne Staatsanleihen im Ausmaß von gut fünf Milliarden Euro ausgeben. Ein Fünftel davon soll auf kurzlaufende Papiere entfallen. Die Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (Öbfa) betont nun, dass die Bonds auch auf die Anforderungen kleiner Fonds zugeschnitten sein sollen.

Die Untergrenze beim Transaktionsvolumen liege bei nur zehn Millionen Euro, sagte Öbfa-Geschäftsführer Markus Stix der Nachrichtenagentur "Bloomberg". Es geht um Laufzeiten zwischen zwei Wochen bis zu einem Jahr. Starten soll die diesjährige Emissionswelle grüner Geldmarktpapiere im März. Die Republik, die im Vorjahr mit der Ausgabe von Green Bonds startete, hatte als erstes Land weltweit grüne Kurzläufer emittiert.

Neues Produkt im Government-Bond-Bereich
"Es ist ein neues Produkt aus dem Staatsschuldenbereich für kleinere Boutique-Geldmarktfonds, die im Hinblick auf grüne Kriterien besonders strenge Maßstäbe anlegen", erklärte Stix. Die normalerweise wenig spektakuläre Nische der Geldmarktpapiere war mit der Corona-Pandemie in den Fokus gerückt. Unternehmen in aller Welt versuchten, sich mit der Mittelbeschaffung im Segment einen finanziellen Puffer zu verschaffen. Im ESG-Bereich sind solche Papiere schwer zu finden. 

Notenbanken, die ihr Liquiditätsmanagement an ESG-Standards anpassen wollen, dürften zu den wichtigsten Käufern der grünen Geldmarktpapiere gehören. Während die Europäische Zentralbank ihre Bondbestände abbaut, stellen die neuen Instrumente eine Möglichkeit für Österreich dar, die eigene Finanzierungsbasis zu diversifizieren. (eml/Bloomberg)