Die Bank of China (BoC) hat laut "Handelsblatt" ihre Schätzung, wie viel Geld Privatanleger beim Kollaps eines an US-Rohöl-Futures gebundenen Produktes verloren haben, um das 11-fache auf mehr als sieben Milliarden Yuan beziehungsweise umgerechnet 911 Millionen Euro erhöht. Mitte vergangener Woche wurden, wie berichtet, die Verluste noch wesentlich niedriger geschätzt. Die Kalkulation wurde nun nach oben hin angepasst, nachdem mehr Informationen aus den über 10.000 Filialen der BoC gesammelt wurden, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Doch selbst diese Zahl sei laut dieser Quelle noch nicht endgültig.

Die Verluste entstanden im Zusammenhang mit dem spektakulären Ölpreisrutsch der Sorte West Texas Intermediate unter die Nulllinie. Am 20. April wickelte die BoC einen Großteil ihrer WTI-Kontrakte für Mai, auf denen ihr Privatanleger-Produkt "Crude Oil Treasure" basierte, bei minus 37,63 Dollar je Barrel ab. 

Die Bank of China lehnte eine Stellungnahme ab. Seit der Einführung des Produkts im Januar 2018 wurde weder das Volumen noch die Performance des "Ölschatz"-Papiers bekannt gegeben. Die Forderung zahlreicher Anleger, die entstandenen Verluste auf die Bankbilanz zu nehmen, stoßen bislang auf taube Ohren. (hw)