Virtuelle Währungen sind umstritten unter Wissenschaftlern und Finanzmarktpraktikern. Nun hat der niederländische Finanzmarktforscher Albert Menkveld untersucht, inwiefern der Preis der Kryptowährung Bitcoin rational ist, wie sich die mitunter heftigen Preisschwankungen erklären lassen und welche Vor- und Nachteile Transaktionen mit Bitcoin im Vergleich zu klassischen Währungen haben. Egebnis seiner Recherche: Bitcoins haben einen Fundamentalwert. Wer sie besitzt, könne Güter und Dienstleistungen künftig billiger handeln, glaubt Menkveld. 

Als Grundlage seiner These gilt ein Model des Preisbildungsmechanismus von Bitcoins, dass er gemeinsam mit Forscherkollegen entwickelt hat. "Es zeigt, dass Investoren eine höhere Rendite fordern, wenn der Aufwand für den Tausch von Bitcoin in eine andere Währung steigt", sagt der Ökonom. Auch die Anzahl der Händler, die Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren, hat seiner Beobchtung nach einen unmittelbaren Einfluss auf die Renditeerwartung. Ist ihre Anzahl gering, erwarten Investoren eine höhere Rendite – als Risikoprämie. 

Gespräche über Einflussfaktoren des Bitcoin-Preises 
Menkveld stellt das Modell aktuell auf der European Retail Investment Conference (ERIC) an der Börse Stuttgart vor und erklärt die Einflussfaktoren des Bitcoin-Preises. Dort treffen sich vom 10. bis 12. April rund 50 Wissenschaftler, Regulierer und Finanzmarktpraktiker aus sieben Ländern. Menkveld stellt sich gegen viele Krypto-Kritiker, denn andere Studien zeigen, dass sich hinter der Kursentwicklung der Kryptos nicht viel mehr verbirgt als der Wechsel zwischen Enthusiasmus und Panik. Oder dass Kryptowährungen sogar einer Lotterie ähneln. (fp)