Die hohe Inflation in den USA und Europa, die geopolitischen Risiken durch den Ukraine-Krieg und die aktuelle Berichtssaison der Unternehmen sind die drei wesentlichen Risiken für die Kapitalmärkte, die Investoren derzeit nach Einschätzung von Oddo BHF im Blick behalten sollten. "Für Anleger ist nicht nur die Rendite entscheidend. Genauso wichtig ist es, Risiken rechtzeitig zu erkennen, zu überwachen und sachgerecht zu kontrollieren beziehungsweise zu managen", schreibt Jan Viebig, Chief Investment Officer (CIO) von Oddo BHF, in einem Marktkommentar.

Seiner Ansicht nach wird die Perspektive höherer Zinsen in Europa und den USA weiter auf der Bewertung von Aktien lasten. Die geopolitischen Risiken dürften zudem zu einer höheren Volatilität an den Märkten führen und könnten auch unvorhergesehene Kursreaktionen an den Börsen auslösen. Zudem sei die Berichtssaison in den USA und Europa in vollem Gange – eine Phase, die oft zusätzliche Volatilität bringe, je nachdem wie die Märkte die veröffentlichten Ergebnisse aufnähmen.

Europäische Aktien im Vorteil
Angesichts der veröffentlichten Zahlen ließen sich bisher zwei Tendenzen ablesen, erläutert Viebig. Unter dem Strich hätten sich die Zahlen erstens als robust erwiesen. Dabei schnitten europäische Unternehmen zweitens insgesamt etwas besser ab als amerikanische. "Das bestätigt uns in unserer Einschätzung, dass sich europäische Aktien bis auf Weiteres besser entwickeln dürften als amerikanische", meint der Oddo-BHF-CIO.

Er ist überzeugt, "dass Aktien auch weiterhin auf mittlere Sicht eine attraktive Anlage sind". Denn die Konjunktur zeige in allen großen Wirtschaftsräumen leichte Aufhellungstendenzen. Viebig stellt fest: "Wegen der mittelfristigen Perspektive von Aktien sind wir in dieser Anlageklasse weiterhin engagiert. Wegen der kurzfristigen Risiken allerdings bleiben wir in der Gewichtung von Aktien diszipliniert." (fp)