Nordkoreanische Hacker sollen seit Mai 2017 zahlreiche Cyberangriffe ausgelöst haben, um im Auftrag des Regimes von Diktator Kim Jong-un Bitcoins im großen Stil und auf illegale Weise zu erbeuten. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Sie bezieht sich dabei auf einen Bericht des IT-Sicherheitsanbieters Fire Eye,  der die nordkoreanischen Aktionen im Laufe des vergangenen Jahres dokumentiert und untersucht hatte. Von den Angriffen waren vor allem südkoreanische Börsen für Kryptowährungen betroffen. 

Fire Eye vermutet, dass Nordkorea Bitcoins braucht, um sich gegen weitere Wirtschafts- und Handelssanktionen zu rüsten, die dem Land vonseiten der EU und den USA wegen des ausufernden Konflikts um den Eionsatz nordkoreanischer Nuklearwaffen drohen könnten. Nach dem jüngsten Test einer vermeintlichen Wasserstoffbombe hat der UNO-Sicherheitsrat einstimmig neue Sanktionen gegen das Land verhängt. Die auf Wunsch Chinas und Russlands abgeschwächten Strafmaßnahmen umfassen die Beschränkung von Öllieferungen sowie ein Exportverbot für die in Nordkorea wichtige Textilindustrie.

Nähe zu Südkorea ist ausschlaggebend
Dass vor allem Südkorea von den Hackerangriffen betroffen war, liegt an der kulturellen und räumlichen Nähe der beiden Länder. So spielt die Abwesenheit einer Sprachbarriere für die Hacker eine große Rolle. Zudem ist Südkorea als Angriffsziel attraktiv, weil das Land einer der größten Handlungsräume für Bitcoin ist.

So ist die in Südkorea ansässige Krypto-Börse Bithumb die zweitgrößte der Welt und sogar die größte für den Handel mit dem Bitcoin-Konkurrenten Ethereum. Gesicherte Erkenntnisse darüber, ob auch Bithumb von den Hackerangriffen betroffen ist, liegen den Ermittlern bisher allerdings nicht vor. (fp/ps)