Aktieninvestoren weltweit müssen ihre Erwartungen für das Jahr 2017 womöglich zurückschrauben, meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Robert Naess, Aktienfondsmanager bei Nordea Asset Management, hatte im Interview mit Bloomberg vor einem übergroßen Optimismus an den Aktienmärkten und dem aktuellen Hype um steigende Unternehmensgewinne gewarnt: "Angesichts steigender Kurse sind Unternehmen, die die Prognosen zum Gewinnwachstum nicht erreichen, das größte Risiko für den Aktienmarkt", warnt Naess. 

Bei vielen Aktien gab es zuletzt eine Rally. Das hatte vor allem zwei Gründe: Zum einen gibt es Anzeichen für eine Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft. Zum anderen erhoffen Investoren sich viel vom neuen US-Präsidenten Donald Trump – namentlich, dass Trump die Ausgaben für Infrastruktur-Projekte erhöhen, Regulierung abbauen und Steuern senken wird. Zudem haben viele Unternehmen zuletzt steigende Umsätze und Gewinne verzeichnet.

Nicht blenden lassen!
Anleger sollten sich nicht vom Umsatzwachstum blenden lassen, rät Nordea-Fondsmanager Naess. Er erwartet, dass die Profitabilität aufgrund steigender Löhne vor dem Hintergrund sinkender Arbeitslosigkeit unter Druck geraten wird. Weil die Margen schon jetzt recht hoch seien, müssen die Prognosen für die Unternehmensergebnisse wohl eher nach unten als nach oben korrigiert werden.

Seinen Worten zufolge könnten Investoren nicht nur die künftigen Unternehmensgewinne überschätzen, sondern auch den potenziellen Risiken aus den politischen Maßnahmen von Trump "zu wenig Gewicht beimessen". Als Beispiel nennt er potenzielle Handelskonflikte. Sein Credo: "Stabile Aktien bieten langfristig die besseren Erträge", sagt Naess. (fp)