China und die USA dürften ihren schwelenden Handelsstreit in den kommenden Monaten  beilegen, erwartet Sébastian Galy, Anlagestratege bei Nordea Asset Management. Schwellenländeranleihen dürften von einem gemeinsamen Abkommen besonders stark profitieren. Investoren müssen nun jenen Moment identifizieren, in dem der Markt davon ausgeht, dass einer Einigung nichts mehr im Wege stehen wird. "Das dürfte nach unserer Einschätzung im ersten Quartal der Fall sein", so der Anlageprofi.

Auch im Hochzinssegment sieht Galy attraktive Chancen, weil die Spreads zum Jahresende 2018 stark gestiegen und die Ausfallwahrscheinlichkeiten zugleich niedrig geblieben sind. Er mahnt jedoch zur Vorsicht: Spitzen im Kreditmarkt signalisieren nämlich in der Regel aufkommende Ängste bei Anlegern, beispielsweise vor einer sinkenden Qualität der Gewinne. "Der Ölpreisrückgang von rund 20 Prozent schadet den in diesem Sektor tätigen Unternehmen, die immerhin 15 Prozent des US-Hochzinsmarktes ausmachen", sagt Galy.

Europa vor USA
Er favorisiert EU-Hochzinsanleihen gegenüber US-High-Yield-Bonds aus mehreren Gründen. Zum einen, weil die Europäische Zentralbank (EZB) mit hoher Wahrscheinlichkeit bei ihrem aktuellen Kurs bleibt, während in den USA bereits eine leichte Straffung erwartet wird. Zum anderen, weil die Verschuldung in den USA sehr viel höher ist und in einigen Fällen strukturelle Kräfte Unternehmen zu Restrukturierungsmaßnahmen zwingen. Hinzu komme, dass US-Hochzinstitel irgendwann stark unter anhaltend niedrigen Ölpreisen leiden dürften, sagt Galy. (fp)