NNIP: Welche Anleihebereiche von steigenden Zinsen profitieren
Schon bald könnten die Zinsen in Europa steigen. Anleger sollten ihren Blick auf Hochzins- und Schwellenländeranleihen sowie auf alternative Kreditassets lenken, rät Pieter Jansen, Senior Stratege Multi Asset bei NN Investment Partners.
Im Jahr 2018 könnten die Zinsen in der Euro-Zone wieder steigen. Anleger sollten sich auf diesen Schritt vorbereiten, sagt Pieter Jansen, Senior Stratege Multi Asset bei NN Investment Partners. Er empfiehlt, sich auf Hochzins- und Schwellenländeranleihen zu konzentrieren, sowie auf alternative Kreditinstrumente. Diese Assets könnten sowohl bei einem anziehenden als auch bei stagnierendem Wirtschaftswachstum überdurchschnittlich hohe Renditen erzielen. "Sollte das globale Wirtschaftswachstum wieder kräftiger wachsen, neigen Anleger stärker zu Investitionen in aktienähnliche Vermögenswerte“, sagt Jansen.
Hochzinsanleihen, die von allen Fixed-Income-Segmenten die höchste Korrelation mit Aktien aufweisen, dürften bei guter Wirtschaftslage bevorzugt werden. Schwellenländeranleihen wiederum sollten nach Ansicht von Jansen sowohl bei einem schwachen als auch bei einem kräftigeren Wirtschaftswachstum gute Gesamtrenditen erzielen. Innerhalb dieses Segments empfiehlt er Investments in Frontier-Markets-Anleihen (FMD), die in Hartwährungen notiert sind. Diese würden bei kürzeren Laufzeiten höhere Renditen bieten als Anleihen anderer Schwellenländer. "Die höheren Spreads bieten eine gewisse Absicherung. In der Vergangenheit wiesen Frontier-Markets-Anleihen außerdem eine geringere Korrelation zu US-Staatsanleihen auf. Daher könnten sie besser abschneiden als andere Fixed-Income-Klassen“, sagt Jansen.
Variable Coupons bei stagnierendem Wachstum
Im Bereich "Alternative Credit“ müsse man unterscheiden, ob Coupons fix oder variabel seien, sagt Jansen. Variabel verzinsliche Strategien wie Export Credit Agency (ECA) Loans, Gewerbeimmobilienkredite oder Schwellenländer-Kredite profitierten auch bei Zinsanstiegen sowohl in Phasen eines stagnierendem wie eines steigenden Wirtschaftswachstums. "Im ersten Szenario profitieren sie allerdings besonders“, sagt Jansen. Denn sollte das Wirtschaftswachstum auf dem Status Quo verharren, dränge das Niedrigzinsumfeld die Anleger zu Investitionen in weniger liquide Kredite, um Illiquiditätsprämien einzustreichen. (fp)
