Die jüngsten Nachrichten aus der Impfstoff-Forschung lassen darauf hoffen, dass sich das öffentliche Leben im ersten Halbjahr 2021 wieder normalisiert. Drei Faktoren könnten jedoch bis dahin eine Marktkorrektur auslösen, warnt Maarten-Jan Bakkum, Anlagestratege bei NN Investment Partners (NNIP): eine höhere Infektionsdynamik, die Eskalation des Handelsstreits zwischen China und den USA durch Noch-Präsident Donald Trump sowie Anzeichen, dass es im kommenden Jahr doch keine umfangreichen fiskalischen Hilfen gibt.

Die NNIP-Experten sind in diesem wackeligen Marktumfeld nach eigenem Bekunden moderat risikobereit positioniert. "Nach den US-Wahlen haben wir Aktien übergewichtet, was bisher gut gefruchtet hat", sagt Bakkum. "Dasselbe gilt für übergewichtete Positionen in Credits, die wir nach der Veröffentlichung der Testergebnisse von Pfizer aufgenommen haben."

Kein Grund für Euphorie
Der Stratege geht davon aus, dass Investoren für einen anhaltenden Aufwärtstrend positioniert bleiben – obwohl sich die Märkte zuletzt so rasch erholt haben, dass hier und da bereits wieder Vorsicht geboten wäre. "Die wichtigsten Stimmungsindikatoren lassen ein hohes Maß an Überschwang bei den Investoren erkennen", warnt Bakkum. Euphorie ist aber mit Blick auf die genannten Risikofaktoren fehl am Platz. (fp)