Die Brexit-Gespräche der vergangenen Wochen lassen vermuten, dass es eher unwahrscheinlich ist, wie geplant bis Ende Oktober zu einem Verhandlungsergebnis zu kommen, meint Pieter Jansen, Senior Strategist Multi-Asset bei NN Investment Partners. Eines der größten Probleme sei die Grenzfrage zwischen Irland und Nordirland. Das sogenannte Karfreitagsabkommen, das die gewaltgeladene Phase des Nordirlandkonflikts beendete, schließt eine harte Grenze zwischen beiden Staaten aus. Da Nordirland Teil des Vereinigten Königreichs ist, wäre die innerirische Grenze aber zugleich eine EU-Außengrenze.

Ein weiterer Faktor, der die Sache verkompliziert, sei, dass das britische Parlament einem Verhandlungsergebnis zustimmen muss. Die Konservative Partei von Premierministerin May besitzt im Parlament gemeinsam mit der Nordirischen Democratic Unionist Party DUP nur eine knappe Mehrheit. Und in der Frage, ob es einen harten oder einen weichen Brexit geben soll, gehen die Meinungen im Parlament, in der Konservativen Partei und in der Regierung auseinander. Insofern ist es nicht klar, ob ein von May ausgehandelter Deal auch tatsächlich vom Parlament abgesegnet wird, so der NNIP-Experte.

Jansen analysiert die drei grundsätzlich möglichen Szenarien und ihre potenziellen Folgen für die Finanzmärkte – klicken Sie sich durch unsere Fotostrecke oben. (mb)