Anleger, die auf Wachstum hoffen, sollten einen genauen Blick auf den japanischen Aktienmarkt werfen. Naoki Kamiyama, Chefstratege beim Vermögensverwalter Nikko Asset Management, erwartet für dieses Jahr doppelt so hohe Kurszuwächse wie 2021. Insbesondere in drei Punkten will sich das Land nach vorne entwickeln: In der Finanz- und Coronapolitik, einer Börsenreform und im Exportbereich. So hat der japanische Premierminister Fumio Kishida zuletzt etwa ein Steuerpaket zur Unterstützung einkommensschwacher Haushalte und junger Menschen in seinem Land genehmigt, um die Wirtschaft anzutreiben.

Die Börse in Tokio soll künftig vor allem wettbewerbsfähiger werden. Dafür sollen drei neue Segmente eingeführt werden: Prime, Standard und Growth. Dabei sei das Prime-Segment für Unternehmen gedacht, die in einen "konstruktiven Dialog" zu ihren Anlegern treten, schreiben die Analysten von Nikko AM. Der Standard-Bereich sei auf Unternehmen ausgerichtet, die über eine ausreichende Liquidität verfügen und eine angemessene Unternehmensführung für Anleger aufweisen. Der Growth-Bereich konzentriere sich auf Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Die Änderungen sollen einen "langfristigen positiven Wandel einleiten", schreiben die Experten. 

Export als Wirtschaftstreiber
Eine besonders wichtige Rolle für die japanische Wirtschaft wird laut den Experten dieses Jahr das Exportgeschäft spielen. Als besonders positiv könne man die starke Nachfrage aus den USA werten. "Bleibt die US-Nachfrage auch 2022 robust, so könnten japanische Unternehmen ihre überschüssige Liquidität dazu nutzen, die Produktion von Exportgütern zu steigern", schreiben die Analysten. (fp)