Wenn die Kapitalmarktzinsen steigen, fallen die Anleiherenditen und umgekehrt – so weit die altbekannte Theorie. Allerdings ist das nicht bei allen Rentensegmente gleichermaßen der Fall. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung der Anlagegesellschaft HQ Trust. In der Studie untersuchte Fondsmanager Sven Lehmann, wie sich die Renditen von US-Staatsanleihen und US-Hochzinsanleihen bei einer Veränderung der Zinsen für zehnjährige US-Staatanleihen entwickelt haben. Dabei betrachtete er den Zeitraum 1986 bis 2021.

Das Ergebnis: Zehnjährige US-Staatsanleihen folgen dem erwarteten Muster – bei fallenden Zinsen steigen die Renditen, bei steigenden Zinsen fallen sie. "Die Renditeabstände zwischen diesen beiden Segmenten sind enorm: Im einen Fall lag das Plus im Mittel der US-Bonds bei knapp 30 Prozent, im anderen im Schnitt bei fast minus 15 Prozent", stellt Lehmann fest.

Überrascht haben ihn dagegen die Hochzinsanleihen: Sie weisen gerade bei fallenden Zinsen ihre schlechteste Renditeperformance auf, wenn auch immer noch eine positive. "Dafür ist das Plus bei stark steigenden Zinsen überdurchschnittlich hoch: Im Mittel lag es bei 8,8 Prozent", sagt der Finanzprofi. Langfristig betrachtet liegt die Rendite von High-Yield-Bonds bei steigenden Zinsen seit 1986 bei 8,1 Prozent. (fp)