Wer die Zukunft verstehen will, muss in die Vergangenheit schauen. Genau das haben Erich Beat Meier und Walter Wehrli, Manager des Nestor Gold Fonds, getan – und dabei Erstaunliches festgestellt: "Wenn wir auf das Jahr 2016 schauen, zeichnet sich beim Goldpreis ein ähnliches Bild wie 2001 ab", sagt Meier.

Gold startete auch damals vielversprechend, beendete das Jahr allerdings mit einem im Vergleich zum Jahreshöchststand mageren Gewinn. Auch die geschäftliche Situation vieler Goldminenbetreiber erinnert Meier an das Jahr 2001. "Das Sentiment war schlecht, die Unternehmen investierten kaum, und Investoren mieden die Anlageklasse Gold." Kaum jemand hätte damals gedacht, dass 2001 der Startschuss für einen fulminanten Bullenmarkt für Gold und Goldminenaktien fallen würde, erinnert sich der Fondsprofi.

So ähnlich ist es jetzt. "Goldminenaktien büßten 2016 nach zunächst spektakulären Gewinnen bis August per Jahresschluss rund 33 Prozent vom Höchststand ein. Eine 'Goldeuphorie' will auch aktuell nicht aufkommen." Genau weil das Sentiment derzeit erneut negativ sei und viele Investoren verständlicherweise enttäuscht sind von den jüngsten Rückschlägen, könnte eine Trendumkehr bevorstehen. "Der Vergleich zwischen den Jahren 2001 und 2016 zeigt, wie schwer Bullenmärkte anfangs zu erkennen sind und dass grundlegende Veränderungen im Markt häufig erst im Nachhinein erkannt werden", sagt Meier.

Haussen werden in der Verzweiflung geboren
Investorenentscheidungen basierten in dieser Industrie immer wieder auf kurzfristigen Ereignissen anstatt auf langfristigen Trends. Die Erinnerung an die Verluste aus dem Bärenmarkt der vergangenen Jahr seien bei Investoren omnipräsent. "Zusätzlich führen die hohen Preisschwankungen, die oftmals zu Beginn eines Aufwärtstrends zu beobachten sind, zu Verunsicherungen und erschweren den Blick auf langfristige Trends", erklärt Meier.

Natürlich gebe es für einen Trendumbruch keine Garantie. "Außer den Parallelen zum Jahr 2001 erkennen wir aktull eine aufkommende Vertrauenskrise, unter anderem durch verschiedene europäische Wahlen, den bevorstehenden Brexit oder den neuen Präsidenten der USA. Die Vergangenheit zeigt aber, dass sich Vertrauenskrisen zyklusähnlich über Jahre hinweg ziehen", so Meier.

Daher versteht er das Jahr 2017 als erneuten Startpunkt für einen langjährigen Gold-Bullenmarkt. Meiers Fazit: "Wer in Zeiten der Schwäche Gold-Positionen aufbaut, kann von einem langfristigen Aufwärtstrend profitieren." (ps)