Wohin geht der US-Dollar, und ist die Aufwertung des Euros nachhaltig? Diese Frage bewegt derzeit wohl die meisten Marktteilnehmer weltweit. Interessanterweise hat der Euro nicht nur gegenüber dem US-Dollar, sondern gegenüber fast allen anderen Leitwährungen zugelegt und erreicht ein Niveau wie zuletzt Ende 2014. "Daher können wir nicht mehr sicher sein, dass der Euro an Wert verlieren wird“, schreibt Philippe Waechter, Chief Economist bei Natixis Asset Management, in einer aktuellen Markteinschätzung.

Diese wohl für die meisten Marktakteure überraschende Entwicklung erschwert jedoch die Aufgabe der EZB, da ein starker Euro für eine niedrige beziehungsweise sinkende Inflation sorgt, wodurch die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass die Inflation im Euroraum sich dem von der Zentralbank gesetzten Ziel von 2,0 Prozent annähert.

Zu dieser Situation macht Waechter zunächst drei Beobachtungen:

  1. Der schnelle Anstieg des Eurokurses lege eine restriktive Geldpolitik nahe. Die Geldpolitik ist bereits zunehmend restriktiver geworden. „Der Standpunkt der EZB muss ihr Ziel einer Akkommodierung langfristig unterstützen, um mögliche Erwartungen hinsichtlich eines Kurswechsels nicht zu fördern“, ergänzt Waechter.
  2. Ein starker Euro passt zum äußerst hohen Außenhandelsüberschuss der Eurozone. Der Kursverlust des Euro war zu diesem Überschuss nicht kompatibel.
  3. Der effektive Wechselkurs des US-Dollar zum Euro ist der niedrigste seit Ende 2016. Ergo: Amerika geht es aktuell nicht gut.

Ausgehend von diesen drei Beobachtungen leitet Waechter drei Erklärungen ab, die Investoren helfen sollen, diese Kursschwankung zu verstehen und die Sie der Bildergalerie oben entnehmen können.(aa)