Warum eigentlich in nachhaltige Anlagen gehen? Union Investment hat das in einer Untersuchung ergründet und dabei erstaunliche Zahlen erhoben. Befragt wurden 102 österreichische Institutionelle Anleger wie Vorsorgekassen, Pensionskassen, Versicherungen, Banken, Unternehmen und Stiftungen mit einem verwalteten Gesamtvermögen von rund 254 Milliarden Euro.

Interessant ist, dass die Befragten als wichtigstes Motiv für den Einsatz nachhaltiger Strategien die Werte des eigenen Unternehmens betrachten (72 Prozent), während bessere Renditeerwartungen mit 57 Prozent weit abgeschlagen rangieren. Allerdings wird die Anwendung ethischer Kriterien sehr wohl mit dem wirtschaftlichen Faktor begründet: 70 Prozent der Antwortgeber gehen in nachhaltige Anlagen, weil sie eine Verbesserung des eigenen Images erwarten, größere Chancen für das Marketing sehen 64 Prozent – Rendite über die Hintertür, sozusagen. Vorgaben in den Anlagerichtlinien spielen für 63 Prozent der Befragten eine Rolle.

Erstaunlich ist auch, dass das Thema am österreichischen Kapitalmarkt wesentlich mehr Bedeutung hat als in Deutschland: 73 Prozent der institutionellen Investoren in Österreich nutzen nachhaltige Strategien – in Deutschland sind es nur 64 Prozent.

Regulator treibt Pensionskassen, Kirchen machen es freiwillig
Regulatorische Vorgaben seien vor allem für Altersvorsorgeeinrichtungen und Pensionskassen mit 80 Prozent ein wichtiger Grund, sich künftig noch mehr mit Ethik auseinanderzusetzen. Kirchen und Stiftungen fühlen sich hingegen weniger von der Regulierung getrieben. Lediglich 20 Prozent dieser Investorengruppe sehen darin einen entscheidenden Impuls.

Technisch betrachtet errichten die meisten österreichischen Investoren ihre ethisch korrekten Portfolios entlang der altbewährten Ausschlusskriterien. 63 Prozent nutzen diese. 53 Prozent führen ein positives und 44 Prozent ein negatives Screening durch. Einen Best-in-Class-Ansatz verfolgen 45 Prozent, während 32 Prozent angeben, als aktive Aktionäre Engagement-Strategien zu verfolgen. (eml)