Nicht nur für die deutsche Bundesregierung mit ihrem Klimaschutzpaket steht Nachhaltigkeit derzeit ganz oben auf der Agenda. Auch Investoren setzen zunehmend auf nachhaltige Investments: Rund 98 Prozent der Investment-Profis halten ethisch einwandfreie Anlageformen für relevant, zeigt eine Befragung der DVFA-Kommission Sustainable Investing (SI). Doch noch gibt es einiges zu tun auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Finanzwelt. Als größten Knackpunkt bewerten 76,2 Prozent der Befragten den Mangel an einheitlichen Standards und Definitionen.

60,6 Prozent geben an, dass Nachhaltigkeit noch nicht ausreichend in herkömmlichen Analyse- und Bewertungsmodellen integriert sei. Fast genauso viele finden, dass nicht genug Akteure in der Finanzindustrie ausreichend Wissen und Erfahrung in diesem Bereich hätten. Ihrer Meinung nach gebe es außerdem zu viele Initiativen und Clubs – das führe zu Verwirrung. Außerdem kritisieren die Profis, dass Unternehmen zu wenig über Nachhaltigkeitskriterien berichten, die sich auf Geschäftsmodelle und Finanzkennzahlen auswirken.

Grüne Zukunft – mit dem richtigen Ansatz
Die Umfrage untersucht auch, welche Schritte die Situation verbessern könnten. Demnach halten es rund 46 Prozent der Finanzprofis für richtig, das Finanzsystem so zu reformieren, dass privates Kapital in nachhaltiges Wirtschaften umgelenkt wird. Knapp 82 Prozent sind allerdings der Meinung, dass die EU-Nachhaltigkeitsregeln die grundsätzliche Entscheidungsfreiheit von Anlegern nicht einschränken dürfen. (fp)