Garantien bei der Altersvorsorge sind bei Sparern beliebt. Um diese Zusage bei Vertragsende gewährleisten zu können, investieren Versicherer über die Vertragslaufzeit einen Teil der Kundenbeiträge in eine stabile Anlage, für die am Kapitalmarkt zurzeit allerdings kaum noch Zinsen erzielt werden. Unterm Strich kostet die Garantie Versicherte derzeit demnach einfach zu viel – und zwar in Form entgangener Renditen, die man anderswo hätte erzielen können. Das zeigt die Studie "Altersvorsorge im Niedrigzinsumfeld", mit der die Basler Lebensversicherung das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) beauftragt hatte.

Angesichts extrem niedriger Zinsen stellt sich deshalb die Frage, wie notwendig und sinnvoll Garantien in der Lebensversicherung sind. "Der Preis der Beitragsgarantie steht im aktuellen Umfeld gemessen an dem entgangenen Vermögenszuwachs in keinem Verhältnis zu deren Nutzen", sagt Maximilian Beck, Bereichsleiter Vertriebsförderung bei der Basler Leben.

Dazu zwei Beispiele aus der IVFP-Studie für einen 30-jährigen Kunde, der bis zu seinem 67. Lebensjahr spart: Bei einem Zinssatz von drei Prozent nimmt der Versicherer von 100 Euro Beitrag 33,50 Euro für die Garantie. Die verbleibenden 66,50 Euro legt der Kunde frei im Rahmen des Fondsangebots an. Im zweiten Beispiel beträgt der Kapitalmarktzins nur noch ein Prozent. Dann benötigt der Versicherer schon mehr als das Doppelte des Beitrages für die Garantie (69,20 Euro). Der Sparanteil, der chancenorientierter angelegt werden kann, verringert sich auf 30,80 Euro. 

Niedriger Zinssatz, hohe Garantiekosten 
Nach 37 Jahren Sparzeit bei Anlage des Einmalbeitrages in Höhe von 100 Euro würde der Kunde im ersten Beispiel eine Kapitalauszahlung von über 674 Euro bei einer Wertentwicklung von sechs Prozent für die frei angelegten Fonds und drei Prozent für die sichere Anlage erhalten. Im zweiten Beispiel – bei einem Kapitalmarktzinssatz von einem Prozent – sind es dagegen lediglich knapp 366 Euro.

Hätte der Sparer ganz auf eine Garantie verzichtet, stünden ihm über 863 Euro zur Verfügung. Aus diesen Auszahlungssummen ergeben sich die Garantiekosten. Im ersten Beispiel und einem Kapitalmarktzins von drei Prozent kostet die Garantie mehr als 189 Euro. Im zweiten Fall bei einem sicheren Zinssatz von lediglich einem Prozent sind es dagegen schon über 497 Euro. 

Somit sind es mithin knapp 60 Prozent, um die sich das zum Ende der Laufzeit zur Verfügung stehende Kapital verringert. Der Preis einer Garantie fällt demnach umso höher aus, je niedriger das Zinsniveau für deren Absicherung ist. "Bei langen Sparphasen sollten Versicherungsmakler daher im Einzelfall prüfen, ob ihre Kunden ohne Garantien nicht besser fahren", sagt Sascha Bassir, Vertriebsvorstand der maklermanagement.ag, Vertriebsservice-Gesellschaft der Basler Versicherungen. (fp)