Unternehmen, die künstliche Intelligenz (KI) zur Umgestaltung ihres Geschäfts nutzen, könnten laut einer Managerin der US-Bank JP Morgan die nächsten sein, die von der Begeisterung der Investoren für die Technologie profitieren.

Die alleinige Fokussierung der Investoren auf Chiphersteller oder Cloud-Computing-Anbieter, die die Entwicklung neuer KI-Modelle ermöglichen, sei mit Blick auf die Zukunft "nicht der richtige Ansatz", sagte Caroline Pötsch-Hennig, die die Private Bank von JP Morgan in Deutschland leitet, bei einer Veranstaltung von "Bloomberg New Voices" in Frankfurt. Stattdessen sollten sie auch nach den Anwendern der neuen Technologie Ausschau halten.

Gefragte Rohstoffe
Einige der Unternehmen, die hinter dem KI-Boom stehen, haben in den letzten Monaten massive Kursanstiege verzeichnet, wobei Nvidia kürzlich eine Marktkapitalisierung von drei Billionen US-Dollar erreichte. Die beste Wertentwicklung im Leitindex S&P 500 seit Jahresbeginn weist der Serverhersteller Super Micro Computer auf.

Jetzt suchen jedoch immer mehr Investoren nach anderen Möglichkeiten, auf das Potenzial der KI zu setzen. So erklärte JP Morgan, einige Kunden würden in Rohstoffe investieren, da sie davon ausgehen, dass die für die Technologie erforderliche Infrastruktur die Nachfrage nach Energie und Ausrüstung ankurbeln wird.

"Unglaubliches" Potenzial
Die Aktien von Apple stiegen Anfang dieser Woche auf ein Rekordhoch, nachdem das Unternehmen einige lang erwartete neue KI-Funktionen vorgestellt hatte. JP-Morgan-Vorstandschef Jamie Dimon sagte kürzlich, die KI habe ein "unglaubliches" Potenzial für die Bankenbranche. Die Technologie könne in Bereichen wie Risikomanagement, Betrugsbekämpfung, Marketing und Kundenbeziehungen eingesetzt werden.

"Man muss sich die Unternehmen ansehen, die über die Bilanz und die Mittel verfügen, um technologische Innovationen zu finanzieren", sagt Mirjam Staub-Bisang, die das Geschäft von Blackrock in der Schweiz leitet. "Wenn man heute in diese Unternehmen investiert, kann man die Früchte noch in vielen Jahren ernten." (fp/Bloomberg)