Die derzeit hohe Inflation bereitet vielen Anlegern Sorgen. Insbesondere die Rohstoffpreise haben sich seit Jahresbeginn extrem stark verteuert. Ein Ende des Anstiegs ist vorerst nicht in Sicht, sagt Adam Choragwicki, Fondsmanager beim Vermögensverwalter Starcapital. Denn auch wenn die Preise für Eisenerz, Kupfer, Aluminium und Holz sich zuletzt entspannt haben, ist die Teuerung bei Öl und Gas besonders stark. "Daher gehen wir davon aus, dass die Inflation weiterhin auf hohem Niveau verbleiben und somit die Konjunktur belasten dürfte", sagt Choragwicki.

Besonderer Treiber der Teuerung sind laut dem Experten die limitierten Angebote. So haben sich beispielsweise Container-Frachtraten teilweise verfünffacht. Grund ist laut Starcapital die No-Covid-Strategie vieler asiatischer Länder – sie belaste die Lieferketten. "Mit einer Erholung von der angebotsgetriebenen Inflation rechnen wir erst dann, wenn auch in Asien die Impfquoten gestiegen sind – vor dem ersten Halbjahr 2022 dürfte das aber nicht der Fall sein", sagt Choragwicki.

Notenbanken können nichts ausrichten
Die Zentralbanken stehen dem Inflationsproblem indessen machtlos gegenüber. "Eine nachfragegetriebene Inflation kann man durch Zinserhöhungen im Zaum halten oder gar abstellen", erklärt Choragwicki. Liege die Ursache aber auf der Angebotsseite, sei dem geldpolitisch kaum beizukommen. "Da hilft nur die Lösung des Corona-Problems", resümiert der Experte. (fp)