In den Schwellenländern geht es als Gruppe weiterhin nicht recht voran. Im April tendierte der Index MSCI Emerging Markets seitwärts. Aber zwischen einzelnen Schwellenländern zeigen sich immer größere Unterschiede. So lag die Performance-Differenz zwischen dem besten und dem schlechtesten Land im vergangenen Monat bei 21 Prozent, berichtet der Fondsanbieter Myra Capital.

Eine starke Performance in einzelnen Ländern ist mit Vorsicht zu betrachten. So schnitt Brasilien im April unter den Emerging Markets am zweitbesten ab. Grund: Der brasilianische Aktienmarkt weist eine generell hohe Korrelation zum Ölpreis auf, und dieser hat seit Jahresbeginn merklich angezogen. Im oberen Drittel findet man deshalb auch andere ölexportierende Länder wie Kolumbien und Russland. Brasilien steckt allerdings tief in einer politischen Krise, die Aussichten sind unsicher.

Devisen auf Erholungskurs
Viele Schwellenländerwährungen haben sich zuletzt erholt. Einerseits verbessern die höheren Rohstoffpreise die Wachstumsperspektiven. Andererseits trägt die zurückhaltende Zinspolitik der US-Notenbank zur relativen Attraktivität der höher verzinsten Schwellenländer-Devisen bei, heißt es von Myra Capital. Gegenüber dem US-Dollar haben Währungen wie der brasilianische Real und der russische Rubel seit Jahresbeginn deutlich zugelegt. (fp)