Sowohl der Aktienindex MSCI World als auch US-Staatsanleihen haben in jedem der vergangenen drei Monate negative Ergebnisse geliefert, wie Evan Brown, Leiter Multi-Asset Strategy bei UBS Asset Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt. Doch gerade damit hätten sich die kurzfristigen Aussichten für Aktien verbessert.

Der Rückgang der Aktienkurse sei mit einem Renditeanstieg bei US-Staatsanleihen verbunden gewesen. "Der Druck auf die Aktienbewertungen durch steigende Anleiherenditen sollte jedoch nachlassen und die nach wie vor soliden Rahmenbedingungen für Aktien wieder in den Vordergrund rücken", sagt Brown. Dazu müssten die Anleiherenditen noch nicht einmal sinken, es würde reichen, wenn die Marktvolatilität sich beruhigt. 

Auch saisonale Argumente sprechen ihm zufolge für Aktien: Denn November und Dezember gehören üblicherweise zu den besten Monaten für die Anlageklasse. Zudem zeigen mehrere Indikatoren, dass die aktuelle Positionierung von Investoren Spielraum lässt, um Aktienrisiken aufzustocken.

Anleihen haben Geldpolitik eingepreist
Für US-Anleihen sind die fundamentalen Aussichten weniger attraktiv. "Angesichts einer immer noch über dem Zielwert liegenden Inflation und einer widerstandsfähigen Wirtschaftsaktivität glauben wir, dass in den aktuellen Anleihekursen eine relativ starke geldpolitische Lockerung fürs kommende Jahr eingepreist ist", so Brown. Die Wirtschaftsdaten, und insbesondere die Arbeitsmarkt- und Konsumdaten, müssten sich viel stärker verschlechtern, als kurzfristig wahrscheinlich ist, um weitere Zinssenkungen in den Markterwartungen zu verankern. (jh)