Greife nie in ein fallendes Messer, lautet eine altbekannte Börsenweisheit. Der Fondsanbieter Moventum ergänzt diese nun um einen Zusatz-Hinweis: Anleger sollten in Phasen schneller Kursrückgänge an den Märkten nämlich tunlichst auch keine Titel verkaufen. Der Grund: Auf Phasen mit hohen Kursverlusten folgen häufig ähnlich schnelle Erholungsrallys. Und diese könnten Anleger verpassen, wenn sie in der Baisse allzu hektisch verkaufen.

Carsten Gerlinger, Vice President von Moventum Asset Management, nennt für diese Beobachtung mehrere Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit. So lag beispielsweise ein defensives Portfolio des Vermögensverwalters im Jahr 2011 mit 2,95 Prozent im Minus und erzielte dann im Jahr 2012 es einen Ertrag von 10,60 Prozent. Das ausgewogene europäische Portfolio von Moventum zeigte dieselbe Pendel-Bewegung: 2011 stand dort ein Minus von 8,35 Prozent in den Büchern, und 2012 dann ein Plus von 16,13 Prozent.

Auf breiter Basis zeigen Marktdaten ähnliche Ergebnisse: Der MSCI World Index erzielte von 1993 bis 2018 eine durchschnittliche Rendite von 8,03 Prozent pro Jahr. Wer allerdings in Schwächephasen verkaufte und dadurch die Gegenbewegung mit den besten zwanzig Tagen in allen 25 Jahren verpasst hatte, kam nur auf eine Rendite von 3,01 Prozent pro Jahr. Wer die besten 40 Tage jedes Jahres verpasste, lag sogar 0,43 Prozent im Minus. "Das zeigt einmal mehr, dass Time statt Timing der richtige Weg ist, also langfristig halten, statt in Bewegungen hinein zu kaufen oder zu verkaufen", sagt Gerlinger. (fp)