Die Emerging Markets verlieren ob der Turbulenzen im Reich der Mitte deutlich an Attraktivität. Das sagt Carsten Gerlinger, Direktor und Chef der Vermögensverwaltung bei Moventum Asset Management (Moventum AM), in seinem aktuellen Marktbericht. Die jüngsten Regulierungsmaßnahmen Pekings, die Schieflage des angeschlagenen Immobilienkonzerns Evergrande sowie das schwächelnde Wirtschaftswachstum trüben das Anlegerinteresse für Schwellenländertitel "Die gesamte Region Asien wird aktuell von der Corona-Delta-Welle erfasst, was die Konjunktur dort schwächt“, sagt Gerlinger. Daher sei ein Investment in Emerging Markets zurzeit nicht reizvoll, wenn auch Asien langfristig dennoch eine der stärksten Wachstumsregionen bleiben werde. 

Vor allem Südostasien habe die vierte Covid-Welle relativ gut überstanden. Ihre wirtschaftliche Verfassung sei besser als in anderen Schwellenländern. Prinzipiell profitieren Schwellenländer, die reich an Rohstoffen sind, von einem globalen Konjunkturaufschwung, erklärt Gerlinger. Doch er warnt zugleich: "Die Impfquoten sind dort noch viel zu niedrig, es steht nicht genügend Impfstoff zur Verfügung."

Europa und USA als Alternativen
Die starken Kursverluste der Emerging Markets könnten nach Ansicht des Experten zu einer temporären Gegenbewegung führen. Vor allem aufgrund der positiven Wachstumsaussichten in Europa und den USA verlieren die Schwellenländer an Attraktivität, sagt Gerlinger. "Deshalb halbieren wir unter Risikogesichtspunkten die Gewichtung in den Emerging Markets", erklärt der Vermögensprofi. "Wir sehen mehr Sicherheit und Klarheit in Bezug auf die Einschätzung der gesamtwirtschaftlichen Lage in Europa und in den USA." Folglich wird Moventum AM die frei werdende Gewichtung auf Europa und die USA verteilen. (fp)