Mittelflüsse in europäische Fonds zeigen, dass passive Anlagevehikel unverändert dynamischer wachsen als aktiv verwaltete Produkte, meldet die Fondsratingagentur Morningstar. Passiv gemanagte Aktienfonds verbuchten im Januar Zuflüsse von netto 16,4 Milliarden Euro, die hauptsächlich auf Aktien-ETFs entfielen. Aktiv gemanagte Aktienfonds verzeichneten sogar Nettomittelzuflüsse in Höhe von 26,4 Milliarden Euro und setzten damit die positive Absatzentwicklung des Jahres 2017 fort. "Allerdings gilt es angesichts der Vermögensunterschiede zu beachten, dass die Zuflüsse in passive Aktienfonds ungeachtet des absoluten Unterschieds dynamischer ausfielen als die in aktive Aktienfonds", sagt Morningstar-Analyst Ali Masarwah.

Bei Rentenfonds dominieren nach wie vor aktive Fondsmanager, zeigt die Morningstar-Auswertung: Anleige-ETFs sammelten im Januar netto 2,8 Milliarden Euro ein, während aktiv gemanagte Bond-Portfolios mit 19,9 Milliarden Euro absolut gesehen deutliche höhere Nettozuflüsse verzeichneten. Relativ gesehen hielt sich das Wachstum der beiden Fondstypen in etwa in der Waage.

Passive Vehikel dominieren Rohstoff-Fonds
Bei Rohstoff-Fonds dominieren klar passiv gemanagte Fonds mit einem Marktanteil von 76 Prozent im Bereich physischer Rohstoffe. "Futures-Fonds sind also klar die Domäne der quantitativen Index-Produkte", so Masarwah. Passive Aktienfonds machten 26,2 Prozent des europäischen Aktienfondsmarktes aus, im Fixed-Income-Universum machen sie dagegen nur 11,9 Prozent des Vermögens aus. "Noch krasser ist das Missverhältnis bei Mischfonds, Wandelanleihenfonds und Immobilienfonds. Dort spielen Indexfonds eine vernachlässigbare Rolle", sagt Masarwah. Es sei wichtig, diese Unterschiede in Bezug auf Marktanteile zu berücksichtigen, wenn man die Mittelflüsse durch die Aktiv-Passiv-Brille in absoluten Zahlen betrachte. (fp)