Nachdem Anleger im Jahr 2016 weltweit Gelder aus aktiven Fonds abzogen hatten, erlebte diese Gattung in diesem Jahr ein unerwartetes Comeback. In den vergangenen Monaten verzeichneten aktive Portfoliomanager wieder Nettomittelzuflüsse. Dies zeigt eine Auswertung des Analysehauses Morningstar.

Demnach übertraf in Europa im Oktober das organische Wachstum von aktiv verwalteten Fonds erstmals in diesem Jahr das ihrer passiven Pendants. Angesichts des bisherigen Wachstumstempos ist es wahrscheinlich, dass aktiv verwaltete Fonds im Gesamtjahr 2017 wieder auf das Wachstumsniveau von 2014 zurückkehren werden, meinen die Morningstar-Experten.

Wachsendes Interesse an Anleihen
Morningstar hat das Wachstum zudem genauer aufgeschlüsselt, unter anderem nach Anlageklassen. Demnach haben vor allem Rentenfonds im vergangenen Jahr überdurchschnittlich viel Geld einsammeln können. Ungeachtet des niedrigen Zinsniveaus und der höheren Kosten konnten sie in diesem Jahr bis Ende Oktober elf Prozent mehr Anteile absetzen. 2016 lag die Wachstumsrate bei aktiv verwalteten Bondfonds nur bei 4,2 Prozent. 2015 war das Interesse an den Fonds nur um 1,9 Prozent gestiegen.

Auch bei anderen großen Anlageklassen, also bei Aktien-, Misch- und alternativen Fonds, gelang aktiven Managern im Jahr 2017 die Wende zum Besseren. Vor allem Aktienportfolios verbuchten wieder ordentliche Zuflüsse. Die organische Wachstumsrate lag hier in den ersten zehn Monaten bei 2,2 Prozent. Bei Mischfonds sah es ebenfalls deutlich besser aus als noch 2016. Seinerzeit lag das Wachstum der Aktien-Renten-Produkte bei 3,4 Prozent. In den ersten zehn Monaten 2017 sind die Zuflüsse um 10,2 Prozent gestiegen.

Performance der aktiven Fonds schwächelt 
Aktiv gemanagte Fonds konnten in den vergangenen Monaten also offenbar das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen. Doch schwächelten sie zuletzt bei der Performance. Nur 31 Prozent der aktiven Fondsmanager konnten im dritten Quartal 2017 ihre Benchmark übertreffen, wie aus einer aktuellen Studie von Lyxor Asset Management hervorgeht. Vor Kurzem sah das noch anders aus: Über die ersten neun Monate dieses Jahres betrachtet hatte noch jeder zweite aktive Aktien- und Anleihefondsmanager seine Benchmark geschlagen. (fp/ert)