Grün ist schwer in Mode. Nach der Fondsbranche hat der Nachhaltigkeitsboom mittlerweile auch die Bondmärkte erreicht. Die Emissionen von Schuldtitel, die ökologischen oder nachhaltigen Projekten dienen, dürfte in diesem Jahr weltweit die Marke von 200 Milliarden US-Dollar übertreffen. Das berichtet die Ratingagentur Moody's nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).

Dabei wächst der Markt für sogenannte Green Bonds in rasantem Tempo: Allein im ersten Halbjahr 2019 gaben Unternehmen nachhaltige Schuldscheine mit einem Volumen von 117 Milliarden Dollar aus. Im zweiten Quartal waren es 66,6 Milliarden. Beide Werte markieren neue Höchststände. Zum Vergleich: 2018 lag der Halbjahreswert um satte 47 Prozent niedriger.

Die "Sonderkonjunktur" ist umso erstaunlicher, weil der Anleihemarkt insgesamt eigentlich schrumpft: Verglichen mit 2018 ist das Emissionsvolumen um 1,9 Prozent zurückgegangen, berichtet die FAZ.

Niederlande waren größter Emittent
Die Neuemissionen im grünen Sektor verteilten sich im zweiten Quartal zu 22 Prozent auf Unternehmen und zu 20 Prozent auf Finanzinstitute. Staaten emittierten 18 Prozent aller Öko-Papiere, staatliche Institutionen waren für 16 Prozent verantwortlich, Förderbanken wie die KfW kommen auf 11 Prozent.

Als erster Triple-A-Staat haben die Niederlande im Mai eine nachhaltige Anleihe emittiert. Das Finanzministerium emittierte den Green Bond mit 20-jähriger Laufzeit und einem Volumen von 5,98 Milliarden Euro. (fp)