Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzölle auf Stahl und Aluminium stellen noch keine grundsätzliche Abkehr von einer Freihandelspolitik dar, erklärt die Hamburger Privatbank M.M.Warburg. "Dies liegt unter anderem daran, dass Schutzzölle auf Stahl nicht nur in den USA, sondern auch in anderen Ländern und Regionen ein häufig eingesetztes Mittel sind, um heimische Industrien vor dem globalen Überangebot an Stahl zu schützen", erklären die Strategen der Bank. 

Europäische Politiker sollten deshalb einen kühlen Kopf bewahren. "Erfahrungen zeigen, dass ein Land, das Strafzölle einführt, sich vor allem selbst schadet", heißt es dazu. Solange alle anderen Länder weiterhin untereinander Handel treiben, wären die USA der mit Abstand größte Verlierer der Einführung von Strafzöllen. Ohnehin sei es mit diesen nicht so einfach, wie der US-Präsident annehme: "Wenn dem so wäre, wären Zölle und andere nicht-tarifäre Handelshemmnisse ein Garant für Wohlstand und Wachstum auf der ganzen Welt. Doch das genaue Gegenteil ist der Fall", so die M.M.Warburg-Strategen.

Quelle: M.M.Warburg

Zölle deutlich reduziert
Vielmehr führen Freihandel und Globalisierung zu einem größeren Güterangebot, geringeren Produktionskosten aufgrund von höheren Skalenerträgen, mehr Wettbewerb sowie technologischem Fortschritt und damit zu geringeren Preisen. "Aus diesen Gründen sind in den vergangenen Jahren die im Durchschnitt erhobenen Zölle in fast allen Ländern deutlich reduziert worden – auch in den USA", erklären die Strategen der Privatbank. (fp)