Noch vor einem Jahr waren fast alle Ökonomen überzeugt, dass die konjunkturelle Dynamik 2019 anhalten würde. Doch schon bald mussten sie sich eingestehen, dass das Wachstum im verarbeitenden Gewerbe seinen Höhepunkt erreicht hatte. Heute, rund zwölf Monate und einige kritische politische Entwicklungen später, "bewahrheiten sich mehr und mehr die Befürchtungen, dass die Weltwirtschaft ungebremst auf eine neue ökonomische Krise zusteuert", sagen Experten der Privatbank M.M.Warburg. 

Insbesondere der Handelskonflikt zwischen den USA und China ist eine Ursache für diese Entwicklung. Die Exportnation China muss durch den Konflikt wirtschaftliche Einbußen fürchten. Das ist für alle Länder mit engen Handelsbeziehungen zum Reich der Mitte eine Hiobsbotschaft, nicht zuletzt Deutschland, warnen die Finanzprofis. Insbesondere die Industrie leidet unter dem schwelenden Handelskonflikt. 

Wirtschaftspolitik unter Druck
Normalerweise wäre eine expansivere Geld- und Fiskalpolitik die geeignete Antwort, um konjunkturelle Abwärtsspiralen zu durchbrechen. Angesichts der stark gestiegenen Verschuldung von Unternehmen und Privathaushalten gehen die M.M.Warburg-Experten allerdings davon aus, dass die Spielräume dafür begrenzt sind.

Sie empfehlen Anlegern deshalb, sich nicht zu sehr auf die Hilfe von Notenbank und Regierung zu verlassen, falls die konjunkturelle Schwächephase anhält. Sie sollten vielmehr das Risiko ihrer Kapitalanlagen reduzieren und verstärkt auf sichere Anlagen wie Staatsanleihen setzen. (fp)