Die Zinssenkungen der Notenbanken haben die Renditen für sichere Staatsanleihen in den Keller gedrückt. Wer in diesem Umfeld noch Ertrag erwirtschaften möchte, muss in immer riskantere und höher rentierende Anlagen investieren, die zugleich fast immer auch illiquider sind. Dieses Dilemma betrifft vor allem die Eurozone, in der die Europäische Zentralbank mit ihrer Niedrigzinspolitik Sparer, Banken und Versicherungen sowie die kapitalgedeckte Altersvorsorge gleichermaßen vor immer größere Probleme stellt, analysieren die Experten von M.M.Warbung in ihrem aktuellen Konjunkturbericht.

Demnach hat die steigende Nachfrage nach solchen Titeln dazu geführt, dass sich viele Unternehmen und Staaten in den vergangenen Jahren immer stärker verschuldet haben. "Käme es zu einem nachhaltigeren wirtschaftlichen Abschwung, könnten viele Unternehmen, deren Bilanzqualität als schwach angesehen wird, ihre ausstehenden Zinszahlungen nicht mehr mit ihren Gewinnen finanzieren", schreiben die M.M.Warburg-Analysten.

Auch bei Aktien steigt das Risiko
Doch nicht nur an den Anleihemärkten sind die Risiken gestiegen, auch einige Aktienmärkte sind mittlerweile zu hoch bewertet, zeigen Analysen des Internationalen Währungsfonds (IWF), aus denen M.M.Warburg zitiert. Dieses Urteil fällt der IWF insbesondere für den japanischen und den US-amerikanischen Aktienmarkt. In der Eurozone und in vielen Schwellenländern werden die Bewertungen dagegen weitgehend als fair eingestuft. (fp)