Nur sechs Wochen nach der letzten Prognose hat die Privatbank M.M.Warburg ihr Kursziel für den deutschen Leitindex Dax zum Jahresende erneut angehoben. Zuletzt hatten die Strategen einen Anstieg auf 12.800 Punkte bis Jahresende erwartet, nun gehen sie sogar von einem Anstieg des Index auf bis zu 13.400 Punkte aus. "Unseres Erachtens nach signalisieren die fundamentalen Rahmenbedingungen, dass Anleger dem Aktienmarkt noch die Treue halten sollten", heißt es dazu.

Die ausgezeichneten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten sich auch auf die Unternehmensgewinne sehr positiv ausgewirkt. "Waren in den vergangenen Jahren die Gewinnschätzungen der Unternehmensanalysten regelmäßig zu optimistisch, sodass diese dann nach unten angepasst werden mussten, hat das erste Quartal 2017 gezeigt, dass die Erwartungen diesmal mit der Realität im positiven Sinne nicht Schritt halten konnten", so die M.M.Warburg-Strategen. Im Dax haben immerhin 80 Prozent der Firmen, die bislang Quartalszahlen berichteten, die Gewinnerwartungen übertroffen. Bei den Umsätzen lag der Anteil positiver Überraschungen sogar bei mehr als 90 Prozent. 

Keine Verschnaufpause nötig
Auch wenn eine Verschnaufpause am Aktienmarkt eigentlich mehr als überfällig sei, raten die Strategen der Privatbank von einem Rückzug ab: "Aus unserer Sicht gibt es keine wirklich guten Argumente, die für einen nachhaltigen Rücksetzer sprechen." Auch der bekannten Börsenregel "Sell in May" wollen sie nicht folgen. Der Blick in die Vergangenheit zeige, dass diese Regel nicht erfolgreicher sei als ein Münzwurf. (fp)