Das Jahr 2017 war bislang ein gutes für Aktienanleger. Vieles spricht dafür, dass es das auch in den kommenden Monaten bleiben wird, sagen die Analysten der Privatbank M.M.Warburg.

Zwar sind die Aktienkurse in Europa zur Jahresmitte leicht unter Druck geraten. Schuld daran waren der plötzliche Renditeanstieg bei Staatsanleihen und die damit verbundene Aufwertung des Euro. Zuletzt sind die Aktienmärkte aber wieder auf einen Erholungskurs eingeschwenkt.

Wichtigster Kurstreiber ist momentan die Berichtssaison für das zweite Quartal. In den USA lassen sich bereits erste Tendenzen erkennen: Nach den bislang vorliegenden Zahlen haben im US-Leitindex S&P 500 satte 78 Prozent der Unternehmen die Gewinn- und 75 Prozent die Umsatzerwartungen übertroffen. Im Dow Jones liegt die Quote der positiven Überraschungen bei 88 beziehungsweise 71 Prozent, im Technologieindex Nasdaq bei 85 respektive 92 Prozent. Vor allem US-Technologieunternehmen konnten bislang Top-Zahlen präsentieren.

Hohe Bewertungen wecken Zweifel
Die größte Sorge der Anleger ist die Frage, ob Aktien – insbesondere in den USA – mittlerweile nicht schon zu teuer sind. So weist der S&P 500 auf Basis der in zwölf Monaten erwarteten Unternehmensgewinne ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17,5 auf. Das ist die höchste Bewertung seit dem Jahr 2004 beziehungsweise seit der Dotcom-Blase Ende der 1990er Jahre. Viele Investoren schauen auch auf das sogenannte Shiller-KGV, entwickelt vom Nobelpreisträger Robert Shiller. Sowohl das herkömmliche als auch das Shiller-KGV sind aber für Timing-Zwecke wenig brauchbar, sagen die Experten von M.M.Warburg. (fp)