Staatsanleihen, insbesondere solche aus der Peripherie der Eurozone, bleiben nach Einschätzung der Experten der Hamburger Privatbank M.M. Warburg weiterhin attraktiv. Investoren sollten die aktuelle Schwäche von Staatsanleihen in der Eurozone nicht überbewerten, sondern vielmehr zu Zukäufen nutzen, lautet die Empfehlung. Denn trotz des niedrigen Zinsniveaus sei immer noch genug Potenzial für eine weitere Spread-Einengung vorhanden. Zudem sei nach der jüngsten Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) die Wahrscheinlichkeit für ein vollumfängliches Quantitative-Easing-Programm der EZB gestiegen. "Sollte es zu einem breit angelegten Staaatsanleihekaufprogramm kommen erwarten wir, dass die Renditeaufschläge der Staatsanleihen aus der Peripherie noch weiter zurückgehen", so die M.M.-Warburg-Experten. 

Werte von deutlich unter 100 Basispunkten für spanische Anleihen und von weniger als 150 Basispunkten für Anleihen aus Portugal im Vergleich zu Bundesanleihen erschienen derzeit durchaus realistisch. Die Strategen der Privatbank empfehlen deshalb, Peripherieanleihen überzugewichten. Spanische Papiere seien hierbei der Favorit. Das Land habe in der näheren Zukunft sogar Potenzial, Deutschland als Wachstumsmotor in der Eurozone abzulösen.

Fremdwährungsanleihen entwickeln sich uneinheitlich
Die sehr expansive Geldpolitik der EZB habe, zusammen mit der schwächer als erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung, mittlerweile dazu geführt, dass der Euro gegenüber vielen anderen Währungen verloren hat. Dies lasse die Rufe nach Fremdwährungsanleihen wieder lauter werden, so die M.M.-Warburg-Experten. In diesem Segment sei das Bild allerdings trotz der Euro-Schwäche nicht einheitlich. Während man zuletzt etwa mit Dollarwährungen deutliche Gewinne habe einstreichen können, sei dies mit skandinavischen Währungen nicht der Fall gewesen. (mb)