Dividendentitel zeigten zuletzt wieder ihren Wert als Stabilitätsanker im Aktienportfolio, sagt Akhil Dhawan, Fondsmanager bei der österreichischen Schoellerbank. Denn sie haben weit weniger verloren als der Markt. Der Experte vergleicht den marktbreiten Index S&P 500 mit den darin enthaltenen Dividendentiteln im Dividend-Aristocrats-Index. Während der S&P 500 im laufenden Jahr bis Ende Oktober fast 18 Prozent im Minus lag, behaupteten sich die Dividenden-Aristokraten mit einem Minus von knapp neun Prozent. In früheren Krisen war das ähnlich. Auch nach dem Platzen der Dotcom-Blase oder in der Finanzkrise machten dividendenstarke Aktien deutlich geringere Verluste als der breite Markt. 

Das laufende Jahr könnte das Jahr mit den höchsten Kursverlusten an den internationalen Börsen seit der Finanzkrise im Jahr 2008 werden. Qualitätsunternehmen können in dieser Lage das Portfolio stabilisieren. Erstens durch geringere Schwankungen, zweitens durch Gewinnausschüttungen, die Verluste in fallenden Märkten abfedern können. Und: "Im Gegensatz zu Kupons von Fixzins-Anleihen steigen Dividenden langfristig an", erläutert Dhawan.  

Auch Dividendenstrategie keine Vollkaskoversicherung 
Solange die Lage angesichts von Rekordinflation, straffer Geldpolitik und Rezessionssorgen turbulent bleibt, rücken Dividendentitel als konstante Ertragsquelle in den Vordergrund, so der Fondsmanager. Doch er warnt auch: Dividendenaktien sind keine Vollkaskoversicherung für Investments. Bei der Auswahl der Aktien sollten Anleger nicht nur auf die Höhe der Dividende oder die Dividendenrendite achten. Entscheidend ist letztlich die Qualität von Geschäftsmodell und Bilanz. (fp)