Beim Thema Geld ist Österreich einfach anders. Das zeigt sich anscheinend auch bei der Schwarmfinanzierung: In den meisten Ländern steht vor allem die weniger renditeträchtige Finanzierung gemeinnütziger Projekte im Vordergrund ("Crowddonating"), oder Crowdlending wird zur Realisierung innovativer Ideen eingesetzt. In Österreich hingegen finden Schwarmfinanzierungslösungen "beinahe ausschließlich in Form des Rendite-fokussierten Crowdinvestings praktische Berücksichtigung", erklären die Experten des Vergleichsportals Crowdcircus.com. Sprich: Die Österreicher wollen Rendite sehen. Besonders hoch im Kurs stehen dabei Immobilien-Finanzierungsprojekte.


In der Grafikstrecke oben sehen Sie, welche Projekte besonders viel Geld einsammelten und welche Branchen am liebsten auf Crowdinvestoren setzen – einfach weiterklicken!


Allein im ersten Halbjahr 2018 sammelten 74 Crowdinvestingprojekte laut der Crowdcircus-Markstatistik österreichweit mehr als 16,75 Millionen Euro ein. Die Bandbreite ist riesig: von einer burgenländischen Wasabi-Indoor-Farm (Phytoniq Wasabi), einem Luxus-Apartmenthaus im ersten Wiener Gemeindebezirk ("No10" – Renngasse 10, 1010 Wien) bis hin zum E-Bike-Verleihsystem für Hotels (Greenstorm) wurde ein breites Branchenspektrum abgedeckt.

Im Durchschnitt finanzierte der Schwarm eine Kampagne mit 226.422 Euro. Dafür wurden Zinszahlungen von durchschnittlich 5,86 Prozent p.a. (vor Steuern) versprochen. Über Ausfallsquoten gibt es in der Statistik keine Angaben. Üblicherweise laufen Crowdinvestitionen in Österreich über partiarische Nachrangdarlehen. Dabei wird der Investor zwar einerseits am Unternehmenserfolg beteiligt, aber aufgrund der Nachrangigkeit sieht er bei einem Ausfall in der Regel sein Geld nicht wieder, weil zuerst die anderen Fremdkapitalgeber bedient werden. (eml)