Angesichts der stockenden Konjunktur fordern viele Ökonomen, dass Europas Regierungen ihre Haushaltsdisziplin aufgeben und neue Schulden machen sollten, um die Wirtschaft anzukurbeln. Bei vielen Wählern, gerade in Deutschland, würde ein schuldenfinanziertes Konjunkturprogramm aber nicht gut ankommen, sagt Wolfgang Bauer, Manager des M&G Absolute Return Bond Fund. "Die Aufnahme von Fremdkapital geht ihrer Meinung nach auf Kosten zukünftiger Generationen."

Ein Weg, Schulden zu machen, die den Wählern gefallen könnte, wären Green Bonds. Sie werden ausgegeben, um Geld für umweltfreundliche Projekte einzuwerben. Frankreich ist bislang der größte Emittent solcheer Öko-Staatsanleihen, mit einem ausstehenden Volumen von 16,5 Milliarden Euro. Auch Belgien und Polen mischen im Green-Bond-Markt tüchtig mit. Für Deutschland könnten die Papiere das passende Instrument sein, um die Schuldenbereitschaft zu erhöhen und das Wirtschaftswachstum umweltverträglich in Schwung zu bringen, urteilt Bauer.

Die Zeit ist reif für Green Bunds
Die Bundesrepublik dürfte kaum Probleme haben, Käufer für ihre Green Bonds zu finden. "Die Nachfrage der Investoren nach grünen Staatsanleihen ist hoch und der Markt groß genug, um neue Milliardenemissionen aufzunehmen", so der M&G-Manager. Einige deutsche Anleiheemittenten, darunter die staatliche Förderbank KfW, haben bereits Green Bonds eingesetzt. "Der nächste logische Schritt wäre die Ausgabe grüner deutscher Staatsanleihen: Green Bunds." (fp)