Der Fondsanbieter MFS warnt Aktienanleger vor übertriebenem Optimismus. Nach den US-Präsidentschaftswahlen reagierten die Märkte nahezu euphorisch auf das Wahlergebnis. Angesichts der Wirtschaftslage und der schon sehr langen Dauer des derzeitigen Konjunkturzyklus müsse man sich aber fragen, ob dies nachhaltig sein kann, so die MFS-Strategen: "Zurzeit ist man an den Märkten sehr davon überzeugt, dass die neue Regierung das Wachstum fördert und die Wirtschaft voranbringt, auch wenn die Einzelheiten von Donald Trumps Plänen noch weitgehend im Dunkeln liegen." Es könne daher leicht zu Enttäuschungen kommen. 

So gibt es den MFS-Strategen zufolge eine Reihe von Fallstricken. Durch die jüngsten Kursgewinne sind ohnehin schon hoch bewertete US-Aktien noch teurer geworden. "Um die aktuellen Kurse zu rechtfertigen, müssen die Unternehmensgewinne daher kurzfristig deutlich steigen", so MFS. Das scheine angesichts der starken Aufwertung des US-Dollar, der höheren Zinsen und der höheren Energiepreise aber unwahrscheinlich. Auch eine straffere Geldpolitik der US-Notenbank Fed könnte sich negativ auf die Unternehmensgewinne auswirken.

Viele gesamtwirtschaftliche Hindernisse
Zudem steht der neue US-Präsident Trump vor einigen gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen, nachdem die US-Wirtschaft etwa zehn Jahre lang nur vor sich hin gedümpelt ist. Durch Trumps Politik könnte sie neuen Auftrieb erhalten, so die MFS-Strategen. Mit einem nachhaltig höheren Wachstum rechnen sie aber trotzdem nicht: "Dazu sind die Äußerungen Trumps vor und nach der Wahl zu vage."  (fp)