Dem Goldpreis steht ein neuer Höhenflug bevor. Noch in diesem Jahr könnte das gelbe Metall die bisherige Höchstmarke vom September 2011 übertreffen, sagt Lars-Henning Müller, Anlagestratege bei Merck Finck Privatbankiers. Damals kostete eine Unze Feingold 1.873 US-Dollar. "Der Kursanstieg wird jedoch weiterhin durch eine teilweise hohe Volatilität begleitet sein, so wie sie in den vergangenen Wochen bereits zu beobachten gewesen ist", sagt Müller.

Auch langfristig geht der Anlagestratege von einem weiter steigenden Goldpreis aus. Müller hält sogar eine Verdopplung gegenüber dem aktuellen Stand für möglich. Der Grund: Die strukturellen, nachhaltigen Treiber sind weiterhin intakt. "Die anhaltend hohe, weltweite Verschuldung sowie die nachlassende Wirtschaftsdynamik zementieren niedrige Zinsen in allen entwickelten Ländern", sagt Müller.

Fallende Realzinsen sind ein ideales Umfeld, weil die Opportunitätskosten von Gold sinken. "Wir rechnen zudem mittelfristig mit anziehenden Inflationserwartungen, sobald die globale Wirtschaft nach Covid-19 wieder Fuß fasst", sagt Müller. Der Wunsch der Anleger nach Sicherheit und Werterhalt dürfte die Nachfrage nach dem Metall zusätzlich antreiben.

Gute Absicherung in Krisen
Daher gehöre Gold als strategischer Baustein weiterhin in jedes breit aufgestellte Portfolio, ist der Anlageprofi überzeugt. In Krisen sei das Metall noch immer eine gute Absicherung, und im Gegenteil zu Kryptowährungen auch als sicherer Hafen erprobt. Zudem biete Gold die Aussicht auf langfristige Kurssteigerungen. "Es ist nach wie vor ein guter Zeitpunkt, um eine strategische Gold-Allokation aufzubauen oder die nächste Preisschwäche hierfür zu nutzen." (fp)