Investoren haben weniger Angst vor den Folgen einer globalen Pandemie als gedacht. Trotz Coronavirus markierten die Börsen in den vergangenen Tagen neue Höchststände. "Die Aktienmärkte blicken bislang weitgehend durch die Virusfolgen durch", sagt Robert Greil, Chefstratege bei Merck Finck Privatbankiers. Er hält das für gefährlich. "Auch wenn die Neuansteckungsraten sinken, werden Chinas Industriekapazitäten im besten Fall wohl erst bis Mitte März wieder halbwegs normal ausgelastet sein – vorausgesetzt, es gibt keine Rückschläge."

Greil fürchtet, dass nach Japans auch Deutschlands Industrie zunehmend unter fehlenden Zuliefererteilen leiden wird. "Damit droht ein weiterer Faktor zumindest vorübergehend das zarte deutsche Konjunkturpflänzchen zu belasten", sagt der Volkswirt. Schon in der kommenden Woche könnte das Ifo-Geschäftsklima coronabedingt pessimistischer ausfallen als von vielen Marktbeobachtern angenommen. (fp)