Die Rally an den Aktienmärkten ist trotz der erkennbaren Verlangsamung noch nicht vorbei, sagt Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck. Dafür sprechen seiner Einschätzung nach das gute konjunkturelle Umfeld, die reichlich vorhandene Liquidität und die anhaltende Unterstützung der Notenbanken.

Die Konjunktur in der Eurozone läuft derzeit so gut wie seit Jahren nicht mehr. Auch in den USA gibt es Anzeichen dafür, dass sich die Wirtschaftsdaten bald wieder verbessern. "In den meisten Schwellenländern läuft es ebenfalls gut", fügt Greil hinzu.

Es gibt allerdings auch einige dunkle Wolken am Horizont. So sehen Ökonomen Anzeichen dafür, dass das Wachstum in der Eurozone an seine Grenzen stoßen könnte, sobald sich die geldpolitische Unterstützung weiter abschwächt. "Auch ein weiterer Anstieg des Euro und politischer Gegenwind könnten das positive Bild trüben", sagt Greil. Die weitere Entwicklung hängt stark von den Notenbanken ab.

Alles schaut auf die Notenbanken
Klar ist: In den kommenden Monaten könnte es an den Aktienmärkten einige Korrekturen geben – vor allem dann, wenn die Zentralbanken restriktiver werden. "Der erwartete Aufwärtstrend könnte etwas holprig ausfallen, weil die Märkte sich an die geldpolitische Unterstützung klammern und empfindlich auf diesbezügliche Veränderungen reagieren", sagt der Merck-Finck-Stratege. Der grundlegende Aufwärtstrend an den Aktienmärkten dürfte sich aber fortsetzen. (fp)