Eine europaweite Studie der ING Diba liefert ein denkwürdiges Ergebnis. In Österreich geben ganze acht Prozent der Befragten an, Kryptogeld zu besitzen. Das ist mehr als erstaunlich. Denn die Schätzungen, wie viele Österreicher direkt in Aktien investiert sind, liegen deutlich im unteren einstelligen Bereich: Von zwei Prozent geht der Wirtschaftsbund aus – nur leicht optimistischer die Wiener Börse, die drei Prozent annimmt. Während der Aktienmarkt umfassend reguliert ist, fehlt bei Kryptowährungen eine aufsichtsrechtliche Komponente fast komplett.

Gleichzeitig sind die acht Prozent Kryptoinvestoren international betrachtet keineswegs hoch. Stimmen die Zahlen, dann halten 18 Prozent der Türken und zwölf Prozent der Rumänen  Kryptowährungen. Allerdings dürfte hier der Effekt zum Tragen kommen, den man in Asien bereits rund um die Nordkorea-Krise gesehen hat: In politisch turbulenten Zeiten oder in einem wirtschaftlich brüchigeren Umfeld ist das Vertrauen der Bevölkerung in Kryptowährungen tendenziell höher. Österreich ist jedenfalls mit seinen acht Prozent gleichauf mit Deutschland, Italien oder den USA. Allerdings kaufen in den USA grundsätzlich auch deutlich mehr Leute Aktien.

Die Österreicher sind mit 79 Prozent deutlicher europäischer Spitzenreiter unter jenen, die schon von Kryptowährungen gehört oder gelesen haben. In Belgien sagen das nur 38 Prozent und in den USA nur 57 Prozent. Kein Wunder, dass es bei dieser Durchdringung in Österreich oft nur wenig braucht, bis ein Anleger einem potenziellen Kryptowährungsbetrüger aufsitzt. (eml)