Hinter dem Börsencrash der vergangenen Woche stehen zweifelhafte Machenschaften, behauptet ein Insider aus der Finanzbranche. Das berichten mehrere Medien, darunter das "Handelsblatt". Die Turbulenzen an den Finanzmärkten seien auf Manipulationen eines an den Börsen vielbeachteten "Angstbarometers" zurückzuführen, heißt es dem Bericht zufolge in einem Schreiben des US-Anwalts Jason Zuckerman an die US-Börsenaufsicht SEC und die Derivateaufsicht CFTC. 

Zuckerman und sein Partner Matthew Stock vertreten einen namenlosen Whistleblower, der auf Manipulationen des sogenannten Volatilitätsindex Vix hinweist und Aufklärung fordert. Aufgrund eines Konstruktionsfehlers bei dem Nervositäts-Barometer sei es Händlern mithilfe ausgefeilter Algorithmen möglich, den Vix-Index auf und ab zu bewegen, ohne tatsächliche Transaktionen abzuschließen, heißt es in dem Brief. Der Whistleblower, der anonym bleiben will, soll den Anwälten zufolge hochrangige Posten in einigen der größten Investmentfirmen der Welt innegehabt haben. Er arbeite seit mehr als 20 Jahren in der Finanzbranche.

Kleinanleger und Institutionelle geprellt
Durch die gezielten Marktmanipulationen seien Kleinanleger und institutionelle Investoren um Milliardenbeträge geprellt worden, schreibt Zuckerman. Zudem seien die Scheingeschäfte mit systemischen Risiken für die gesamten Finanzmärkte verbunden. Die Behörden müssten Konsequenzen ziehen, bevor die Manipulationen neben der Finanzstabilität auch die Wirtschaft gefährden.

Die Chicagoer Terminbörse CBOE, die den Vix-Index berechnet, wies die Vorwürfe vollumfänglich zurück: Zuckermans Brief sei voller ungenauer Aussagen, Missverständnisse sowie sachlicher Fehler und somit unglaubhaft, hieß es in einer Stellungnahme. (fp)