Fondsmanager wie auch Aktienhändler sollten ihre Aufmerksamkeit aktuell verstärkt auf die die Entwicklung bei Kryptowährungen richten. Dazu jedenfalls rät Mark Mobius, über 30 Jahre lang einer der Starfondsmanager von Franklin Templeton und Gründer der Investmentboutique Mobius Capital Partners. Der Bitcoin sei ein sogenannter "Leading Indicator", eine Art Frühindikator für den Tiefpunkt an den Aktienmärkten. "Kryptowährungen sind ein Maß für die Stimmung der Anleger", erklärt Mobius in einem Interview mit Bloomberg. "Wenn der Bitcoin fällt, geht es am nächsten Tag mit den Kursen des Dow Jones Index nach unten." Das sei ein Muster, das sich in jüngster Zeit beobachten lasse.

Die Besorgnis über globale Rezessionsrisiken habe den Marktwert von Bitcoin in einer Milliardengrößenordnung vernichtet. Der Token sei seit seinem Höchststand um etwa 70 Prozent eingebrochen und notiere aktuell um einen Wert von 20.000 US-Dollar. Dieser Absturz sei mit einem Bärenmarkt des viel beachteten MSCI-Weltaktienindex zusammengefallen, ausgelöst durch unter Investoren aufgekommene Sorgen um die Auswirkungen steigender Zinssätze in den meisten Ländern sowie Unterbrechungen der Lieferketten in China und Europa.

Bitcoin und globale Aktien zeigen eine positive Korrelation
Solange Bitcoin-Investoren immer noch über Käufe bei Kurseinbrüchen sprechen würden, bedeute das, dass es ein Gefühl der Hoffnung gebe, so Mobius. "Es bedeutet aber auch, dass wir noch nicht den Tiefpunkt des Bärenmarkts erreicht haben", ergänzt der Investmentprofi. Erst wenn institutionelle und private Anleger wirklich das Handtuch werfen würden und aufgrund von Verlusten aufhörten, mehr Geld in den Markt zu investieren, sei die Stimmung am Tiefpunkt angelangt. Mobius: "Das ist der Zeitpunkt, um Aktien zu kaufen."

Der erfahrene Schwellenländer-Anleger bleibt selbst derzeit noch in Wartestellung. Er zieht es vor, im Moment "etwas Bargeld" zu halten, um es eventuell in indische Aktien der Sektoren Baumaterialien, Software und medizinische Tests zu investieren. (hh)