Marc Faber hat wieder einmal kräftig vom Leder gezogen. In einem Interview mit dem Sender CNBC nannte er die Europäische Union (EU) eine zutiefst undemokratische, schlecht geführte Institution ohne funktionierende Kontrollmechanismen. Er hoffe auf einen Brexit, erklärte der Schweizer Investment-Guru.

Nach einem Austritt hätte Großbritannien die Chance stärker zu wachsen. Viele kleinere Stataen könnten dem Vereinten Königreich folgen und ebenfalls aus der EU austreten. Dies würde zu einer Art "positivem Dominoeffekt" führen. Als Beispiele für kleinere Staaten mit guten Wachstumsraten nannte Faber die skandinavischen Länder, die Schweiz, Hongkong sowie SIngapur. Diese wüchsen stärker, da sie auf sich alleine gestellt seien.

Interessen der Eliten gehen denen von Staaten und Völkern vor
Er habe den Eindruck, die Eliten würden - koste es, was es wolle - alles tun, um die EU in ihrer bisherigen Konstellation zu erhalten. Der Grund: Sie zögen schlicht Vorteile daraus. Auf die Frage, ob nicht die wirtschaftlich schwache Südflanke Europas vom Zugpferd Deutschland profitiere, antwortete Faber mit einem klaren Nein. Portugal, Spanien, Italien und Griechenland könne es nicht mehr viel schlechter ergehen als heute in der EU. So sei es beispielsweise im Interesse der Eliten und nicht Griechenlands, dass dieses Land in der EU und in der Eurozone verbleibe. Die eigene Währung sei ein Anpassungsventil, das nun schmerzlich fehle.

Auf die Frage nach attraktiven Anlagemöglichkeiten, sagte Faber, US-Aktien seien derzeit zu teuer. Es gebe aber punktuell interessante Anlagechancen, etwa bei Gold und Goldaktien beziehungsweise Energie-Titeln. Explizit nannte Faber in diesem Kontext die Öl-Service-Aktien. (kb)