Seit dem Crash im Zuge der Covid-19-Krise haben die Aktienkurse zeitweise sogar wieder neue Höchststände erklommen. Eines der größten Zugpferde waren die US-Märkte, allen voran der dortige Tech-Sektor. Der zugrundeliegende US-Technologie-Index Nasdaq zeigte im Juli mit kumuliert mehr als 280 Prozent Wertzuwachs die beste Gewinnentwicklung seit 2008. Droht das Platzen einer Blase? Mitnichten, findet Adrian Daniel, Portfoliomanager bei Mainfirst. "Wer die Gewinnentwicklung vieler Tech-Konzerne analysiert kommt zum Schluss, dass die Gewinne real und eben nicht illusionär wie bei der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende sind", ist der Experte überzeugt.

Die Digitalisierung schreitet unentwegt voran. Deshalb ist es Daniel zufolge wahrscheinlich, dass die Gewinne der dominierenden Tech-Konzerne und führenden Wachstumsfirmen noch weiter wachsen werden. Die Covid-19-Pandemie wirke zudem als Katalysators, seitdem "die Lockdown-Maßnahmen den Bedarf etwa für virtuelles Einkaufen und Arbeiten von zu Hause aus erhöht haben."

Apple und Co. herauszufordern ist undenkbar
Im Gegensatz zur Jahrtausendwende profitieren die Wachstums-Riesen heute von sehr hohen Markteintrittsbarrieren. "Apple, Amazon oder Microsoft als veritable Plattformen herauszufordern, ist nahezu undenkbar", sagt Daniel. Vor allem boomende digitale Geschäftsprozesse führen dank der ihnen zugrunde liegenden Technologien zu hohen Skaleneffekten. "Die Plattformen wissen heute, was der Käufer wirklich benötigt", erklärt der Experte. Deshalb sind sie auch in der Lage, den Markt zu dominieren und ihre Wettbewerbsvorteile gegenüber klassischen linearen Unternehmen auszuspielen. (fp)