Geldwertstabilität, Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, Stützung der Märkte, Ankurbeln der Wirtschaft, Finanzierung von Staatsschulden. "Die Liste der Ziele der Notenbanken ist lang", meint Uwe Zimmer, Geschäftsführer von Z-Invest in Köln. Das sei nicht immer so gewesen, viele dieser Ziele kamen erst in jüngerer Zeit.hinzu. "Die Inflation im Zaum zu halten, galt jahrzehntelang als die Königsdisziplin von Fed, EZB & Co. Starke Ausschläge wurden im Keim erstickt, die Märkte folgten den Zentralbanken und deren Absichten", so Zimmer.

Konzentrierten sich die Notenbanken auf ein Ziel, könnten sie es in aller Regel erreichen, stellt er fest: "Müssen sie ihre Aufmerksamkeit teilen, kommen sie nicht weit." Aktuell drohe bei der Bekämpfung der Inflation "ein grandioses Scheitern". Vor allem, weil die Notenbanken verlernt hätten, den Schmerz auszuhalten: den Schmerz der Märkte, der Regierungen, der Unternehmen, der Privathaushalte. "Ihnen tut es weh, wenn die Notenbanken über Zinserhöhungen nicht nur die Inflation in den Griff bekommen, sondern auch die Wirtschaft abwürgen", so Zimmer.

Anlass zur Hoffnung
Allerdings bestehe Anlass zur Hoffnung, dass die Notenbanken im Zusammenspiel mit der Politik die Preissteigerungen in den Griff bekämen, bevor es zu einer echten Rezession komme, meint Zimmer. Dann könnten sich die Notenbanken einem der anderen Ziele zuwenden. "Und egal welches sie wählen, für die Märkte wird es positiv sein." (fp)