Marktbeobachter sind sich einig: Die Vereinigten Staaten befinden sich mittlerweile in einer späten Phase des Konjunkturzyklus. Das macht sich auch an den Aktienmärkten bemerkbar. "In einer solchen Phase sind in der Regel weiterhin Chancen vorhanden. Sie sind allerdings nicht mehr breit über alle Sektoren verteilt", sagt Heike Fürpaß-Peter vom ETF-Anbieter Lyxor. Ein selektives Vorgehen wird damit wichtiger für Investoren.

ETF-Anleger müssen heute stärker auf die Zusammensetzung der Indizes schauen, die ihren passiven Papieren zugrunde liegen, sagt Fürpaß-Peter. Sie können Börsenbarometer etwa danach aussuchen, wie stark oder schwach unterschiedliche Sektoren darin gewichtet sind. Wer beispielsweise davon ausgeht, dass IT-Aktien nach dem vorübergehenden Durchhänger demnächst wieder besser laufen, kann zu einem Indexfonds auf den Nasdaq 100 greifen. IT-Titel haben darin ein Gewicht von 59,8 Prozent (dunkelblaue Färbung in nachfolgender Grafik). Wer stattdessen auf Anteilscheine vonStromversorgern und Betreibern von Öl- und Erdgaspipeline-Netzwerken setzen will, kann in einen Indexfonds auf den FTSE USA Core Infrastructure investieren.

US-Aktienbarometer bieten bunten Branchenmix

Quelle: Lyxor

Defensive Indizes für vorsichtige Anleger
Man kann Marktbarometer auch danach auswählen, wie stark sie zyklische oder defensive Branchen gewichten. "Gerade jetzt, da sich Investoren eine Meinung bilden müssen, wie lange der Zyklus in den USA noch anhält, kann die Wahl des richtigen Index eine wichtige Rolle spielen", betont die Lyxor-Expertin.

Vorsichtige Anleger sollten ETFs auf Indizes mit vielen defensiven Titeln wählen. Auch hier böte sich der oben bereits erwähnte FTSE USA Core Infrastructure an. Risikobereitere Investoren können zum Beispiel auf Indexfonds setzen, die den Russell 2000 nachbauen. Dieser enthält viele zyklische Branchentitel. (fp)