Löst Powell bald den Pause-Knopf? Stimmen zum Fed-Entscheid
Die US-Zentralbank traut der größten Volkswirtschaft der Welt eine "weiche Landung" zu. Eigentlich eine gute Botschaft. Doch die Konsequenz, dass der Leitzins in diesem Jahr womöglich noch mal erhöht und 2024 weniger schnell sinken könnte als erhofft, kommt an den Finanzmärkten nicht so gut an.
"Wie erwartet beließ die Fed ihren Leitzins unverändert, behielt sich aber die Möglichkeit vor, die Sätze ein weiteres Mal anzuheben, wie in ihrer Geldmarktprognose prognostiziert. Im Einklang mit ihrer Botschaft, dass die Zinsen länger auf einem höheren Niveau bleiben müssen, hob sie ihre mittlere Zinserwartung für 2024 an, was nun darauf hindeutet, dass es im nächsten Jahr nur 50 Basispunkte an Zinssenkungen geben wird. Zur Untermauerung dieser restriktiveren Aussichten hob sie ihre BIP-Erwartungen für 2023 und 2024 deutlich an, da die Beschäftigungslage besser ist als zuvor erwartet. Die Fed bleibt datenabhängig, und der Markt wird weiterhin mit jedem dieser Datenpunkte handeln."
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat den Leitzins am Mittwoch (20.9.) unverändert bei 5,25 bis 5,5 Prozent belassen. Während die meisten Volkswirte mit diesem Schritt gerechnet hatten, sorgten die neuen Prognosen des Offenmarktausschusses (FOMC) für Ernüchterung an den Börsen.
So betonte das Gremium um Fed-Chef Jerome Powell, dass mit Blick auf die nach wie vor hohe Inflation weitere Zinsschritte in diesem Jahr durchaus möglich seien. Außerdem rechnen sie für das nächste Jahr nur noch mit einem Sinken des Leitzinses um 50 Basispunkte. Im Juni hatten sie für 2024 noch ein Absenken des Satzes um einen ganzen Prozentpunkt in Aussicht gestellt.
Die US-Börsen schlossen daraufhin im Minus. Auch in Europa starteten die wichtigsten Indizes am Donnerstag mit spürbaren Verlusten in den Handel. In der Bilderstrecke oben hat FONDS professionell ONLINE Reaktionen zum jüngsten Zinsentscheid der wichtigsten Notenbank zusammengestellt. (bm)
