Lockerung lässt auf sich warten: Fed enttäuscht Anleger
Jerome Powell dreht weiter an der Zinsschraube – wenn auch nicht mit ganz so viel Kraft wie in den vergangenen Monaten. Doch es ist ein anderer Punkt, der viele Börsianer beunruhigt: Die US-Notenbank macht deutlich, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bevor Zinssenkungen in Frage kommen.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat ihre Leitzinsen am Mittwoch (14.12.) um 0,5 Prozentpunkte auf 4,25 bis 4,5 Prozent angehoben – den höchsten Stand seit 15 Jahren. Damit fiel der Zinsschritt zwar kleiner aus als die vorherigen, bei denen die Zentralbanker um Fed-Chef Jerome Powell die Leitsätze vier Mal um jeweils 0,75 Prozentpunkte erhöht hatten. Dennoch reagierten die Börsen mit Abschlägen auf den Zinsentscheid.
Der US-Leitindex S&P 500 schloss am Mittwoch mit einem Verlust von etwa 0,6 Prozent, der Dax notierte im frühen Donnerstagshandel rund ein Prozent im Minus. Der Grund: Die Notenbanker erwarten inzwischen, dass die Zinsen im nächsten Jahr höher liegen werden als zunächst angenommen. Im Mittel rechnen sie damit, dass sie den Leitsatz 2023 bis auf 5,1 Prozent anheben müssen, bevor 2024 dann eine Senkung auf 4,1 Prozent möglich wird. Die erhoffte Lockerung lässt also länger auf sich warten, als sich das viele Marktteilnehmer ersehnt hatten.
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