Die Verwerfungen in der Immobilienbranche stellen alle Unternehmen vor Herausforderungen und hartnäckige Probleme. Diese kann man leugnen oder beschönigen oder annehmen und zu lösen versuchen. Die LLB Immo KAG, die wie die gesamte Branche mit der Zurückhaltung von Investoren und finanzierenden Banken kämpft, geht die Sache aktiv an. Die Gesellschaft war mit ausgeprägten Wertberichtigungen konfrontiert, obwohl das Immobilienportfolio des Fonds LLB Semper Real Estate im Grunde gesund ist.

"Wir waren in Österreich die First Mover, indem wir im ersten Quartal 2023 aktiv eine Sonderbewertung in Auftrag gegeben haben", blickt Geschäftsführer Louis Obrowsky im FONDS professionell-Interview zurück. Die weitere Entwicklung führte dazu, dass der Fonds im Oktober 2023 für mindestens ein Jahr die Rücknahme der Fondsanteile aussetzen musste. "Dadurch ist der Fonds im Interesse der Anleger, die nicht aussteigen und investiert bleiben, stabil“, betont Obrowsky.

Derzeit befindet sich der Fonds inmitten einer strategischen Portfoliobereinigung, die sich aber bei einzelnen Transaktionen länger hinzieht als geplant. Dennoch erwartet Obrowsky noch in diesem Jahr Deals mit einem Gesamtvolumen von mehr als 100 Millionen Euro. Es bleibt angesichts der reduzierten Zinsen die Frage, womit die Anleger rechnen dürfen. Der LLB-Manager ist vorsichtig: "Ich glaube, das Schlimmste ist vorbei. Wir haben ja Sonderbewertungen vorgenommen, und für das zweite Halbjahr 2024 erwarte ich nur noch punktuell leicht negative Bewertungsergebnisse." (ae)


Ausgewählte Zitate aus dem Gespräch mit LLB-Geschäftsführer Louis Obrowsky finden Sie in der Bilderstrecke oben – einfach durchklicken. Das gesamte Interview, in dem es um Marktübertreibungen, Risiken und Aussichten geht, lesen Sie in FONDS professionell-Ausgabe 3/2024 ab Seite 140 und hier im E-Magazin.